In der Kooperative

Kaffeeland Kenia – Unser Trip in den Ursprung

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2017 bereicherten wir unser Kaffeesortiment um ein weiteres Anbauland – Kenia. Kenianische Kaffees zählen nicht nur zu den besten Kaffees Afrikas, sondern auch zu den besten der Welt und wir freuen uns sehr, die aufregenden Geschmäcker und Geschichten zu den Kaffees mit dir zu teilen.

Was macht kenianischen Kaffee aus?

Kaffee hat in Kenia im Gegensatz zu Äthiopien, dem Ursprungsland des Arabica Kaffees, keine lange Tradition. In Kenia wurde Kaffee erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durch die britische Besetzung eingeführt. Demzufolge trinken die Kenianer allgemein nur sehr wenig Kaffee, sondern bevorzugen Tee. Selbst als wir die Kooperativen besuchten, wurde uns (bedauerlicherweise) eigentlich immer nur Tee und kein Kaffee angeboten. Das ist eher untypisch, da die Farmer in Äthiopien beispielsweise immer voller Stolz ihren eigenen Kaffee anbieten.

In Kenia

Jährlich produziert Kenia circa 800.000 Säcke an Rohkaffee

Angebaut wird der Kaffee in unterschiedlichen Regionen: Die primären Anbaugebiete liegen in dem zentralen Hochland, rund um den Mount Kenya und im westlichen Hochland um den Mount Elgon. In der Vergangenheit wurde auch im Umland von Nairobi, in Ruiru, viel Kaffee kultiviert. Hier ist die Produktion jedoch rückläufig, da die Grundstückspreise in den letzten Jahren enorm gestiegen sind und die Farmbesitzer seitdem häufig ihr Farmland veräußern müssen. Äthiopien produziert im Vergleich dazu etwa 6 Millionen Säcke.

Wir fokussieren uns in unserem Kaffeeangebot auf das zentrale Hochland, auf die Regionen Nyeri und Kirinyaga, da uns die Kaffeequalität hier am besten gefallen hat. Ein weiterer Grund, der dafür sprach aus diesen Regionen Kaffee zu beziehen war für uns die Struktur der Regionen: Der Kaffee wird dort, wie in Äthiopien, hauptsächlich von Kleinbauern angebaut, die in Kooperativen organisiert sind. Auch in Kenia werden wir bevorzugt mit Kooperativen zusammenarbeiten, um die Arbeit der Kleinbauern zu unterstützen und dazu beitragen, dass sich ihre Lebensbedingungen durch hohe Kaffeeerlöse verbessern.

Die Kooperativen produzieren ausschließlich gewaschene (bzw. „washed“) Kaffees. Die Qualität wird häufig als eine der besten der Welt angesehen. Kenianische Kaffees zeichnen sich durch eine hohe Komplexität, markante und besonders fruchtige Geschmacksattribute, wie Johannisbeere, Brombeere, Rhabarber oder Hibiskus aus. Die Kaffees sind somit lebendig und haben einen vollen Körper.

Der Kaffeehandel in Kenia erfolgt zum Großteil über eine Auktion

Jedes Kaffeeanbauland hat beim Kaffeehandel seine eigene Funktionsweise. In Kenia wird 70-80 % des gesamten Kaffees über die Kaffeebörse in Nairobi auktioniert. Die restlichen 20-30 % werden außerhalb der Börse direkt von Produzenten an Importeure oder Röster verkauft. Jeder Produzent (z. B. die Kooperative) kann entscheiden, ob sie den Kaffee über die Börse oder direkt verkaufen möchten. Der Vorteil der Börse ist, dass dieses System sehr transparent ist. Die Farmer können beispielsweise der Auktion beiwohnen und alle Parteien haben vollständige Transparenz über die Preise. Die verschiedenen Exporteure können im Vorfeld der Auktion ein Sample der Kaffees erhalten und die Qualität bewerten und dann in der Auktion darauf bieten.

Wenn Kaffee außerhalb der Auktion verkauft wird, besteht auf der einen Seite zwar gegebenenfalls eine direktere Kaufbeziehung, aber andererseits herrscht weniger Transparenz und damit immer auch die Möglichkeit, dass die Kleinbauern nicht den besten Preis für ihren Kaffee erlangen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden über die kenianische Börse einzukaufen. Damit stellen wir sicher, dass der Zahlungsfluss komplett transparent an die Farmer stattfindet und sie einen hohen und gesunden Preis für ihre Kaffees erhalten.

Unterwegs in Kenia
Hier wird der Kaffee getraded

Unser Projekt in Kenia

Update Oktober 2022

Die Thiririka FCS Kooperative besitzt aufgrund ihrer geographischen Lage und ihrer hoch motivierten Farmer ein großes Potential für außergewöhnlich hohe Kaffeequalität, das sie jedoch noch nicht voll ausschöpfen können und daher weniger hohe Einnahmen für ihre Kaffees im Vergleich mit anderen Kooperativen in Kenia erzielen. Dieses Projekt soll die Farmer dabei unterstützen die Qualität der Kaffees zu steigern, um dadurch langfristig ihre Einnahmen zu erhöhen.

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Kenia Projekt Thiririka FCS

Der Kaffeeanbau in Kenia wird zu etwa 60 % von Kleinbauern abgedeckt

Es gibt circa 500.000 Kleinbauern in Kenia, die etwa 60 % des gesamten Kaffees produzieren. In Nyeri und Kirinyaga wird der Kaffee auf circa 1.600 bis 1.850 Metern Höhe kultiviert. Beide Regionen liegen am Fuße des Mount Kenya, denn der Boden ist hier vulkanisch und dadurch sehr fruchtbar. Der hohe Phosphorgehalt in dem Boden ist ein wichtiger Faktor, weshalb diese Kaffees eine solch elegante Säurestruktur bilden. Die vorherrschenden Arabica-Pflanzen Varietäten sind SL 28 und SL 34. Seit ca. 20 Jahren wird zusätzlich eine neue Varietät namens Ruiru 11 kultiviert.

In Kenia sind die Kooperativen sehr groß, weshalb sich im Laufe der Zeit innerhalb einer Kooperative mehrere Washing Stations gebildet haben und die Strukturen etwas anders im Vergleich zu denen in Äthiopien sind. Die Kooperativen sind so strukturiert, dass die Kleinbauern einer Kooperative beitreten und dann frei wählen können, zu welcher Washing Station innerhalb dieser Kooperative sie ihre Kaffeekirschen während der Ernte bringen. Meistens haben die Kooperativen zwischen 3 und 6 Washing Stations oder “Factories”, wie sie in Kenia genannt werden.

Die Washing Stations achten sehr genau darauf, dass ausschließlich reife Kirschen angeliefert werden und lehnen die Kirschen unter Umständen auch ab, wenn sie nicht den richtigen Reifegrad haben. Aus diesem Grund pflücken alle Farmer ihre Kirschen von Hand, um sicherzustellen, dass sie nur die perfekt reifen Kirschen ernten. An der Washing Station werden die Kirschen dann weiterverarbeitet.

Erst werden die Kirschen entpulpt, das heißt die Haut der Kaffeekirsche wird entfernt. Anschließend gelangen die Kaffeebohnen samt Fruchtfleisch, dass den Bohnen noch anhaftet, in Wassertanks, wo sie für ca. 48-72 Stunden verbleiben. In dieser Zeit löst sich das Fruchtfleisch von den Bohnen, so können anschließend die gewaschenen Bohnen auf erhöhten Anrichten, sog. Drying Beds, an der Luft trocknen. Nach ca. 12 Tagen sind die Bohnen trocken und haben nur noch die optimale Restfeuchte. Der Rohkaffee wird nun in Jutesäcke gefüllt und für den Export vorbereitet.

Aus über 80 Kaffees haben wir eine Sorte ausgewählt, die uns geschmacklich überzeugt hat

Der Kaffee heißt Rungeto Kii. Der erste Name steht dabei für die Kooperative, der zweite Name steht für die Washing Station. In Äthiopien haben die Kooperativen in der Regel nur eine Washing Station, daher entspricht dort der Name des Kaffees gleichzeitig der Kooperative und dem Namen der Washing Station.

Rungeto Kii ist ein sehr lebendiger und fruchtiger Kaffee. Im Geschmack erinnert er uns an rote Beeren, wie Johannisbeeren und weist eine angenehm herbe Note von Rhabarber auf. Insgesamt ist Rungeto sehr vielschichtig und verändert sich über die Temperatur, bei der er getrunken wird. All das macht den Kaffee zu einem wunderbaren und interessanten Geschmackserlebnis.

Die Rungeto Kooperative
Frisch gebrühter Rungeto Kaffee

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