Espresso mahlen mit der Eureka Mignon Mühle für die Bezzera

Espressomühlen im Test 2023

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Der wichtigste Pflasterstein auf dem langen Weg zum perfekten Espresso ist die Espressomühle. Leckerer Espresso fängt sicherlich mit einer guten Bohne an und wird von einer guten Espressomaschine vollendet. Die Rolle der Mühle wird dabei aber meistens unterschätzt. Wir von Coffee Circle haben 10 Espressomühlen getestet und stellen dir hier unsere 3 Testsieger vor!

HINWEIS: Eine Espressomühle ist nicht das gleiche wie eine Kaffeemühle. Espressomühlen haben eine viel feinere Abstufung an Mahlgraden. Hier gelangst du zu unserem Kaffeemühlentest.

Das Video zum Test.

Schau‘ dir unsere Favoriten in Aktion an und erfahre, warum eine gute Espressomühle wichtiger als eine teure Espressomaschine für einen guten Espresso ist.

Unsere Favoriten

Nach stundenlangem Mahlgradeinstellen, unglaublich vielen gezogenen Espressos und einer umfangreichen Mahlgutbetrachtung steht fest: die Baratza Forté AP hat das Rennen gemacht. Die Mühle arbeitet mit langlebigen und hitzebeständigen 54 mm Keramikmahlscheiben und liefert ein sehr gutes Mahlergebnis. Darüber hinaus mahlt die Mühle bei Benutzung der Timerfunktion sehr konsistent, was bei der alltäglichen Nutzung ein gleichmäßiges Geschmackserlebnis garantiert. Unterstützend wirkt dabei auch die Bauweise der Mühle, da kaum Kaffeemehl in der Forté hängen bleibt und den Geschmack deines nächsten Espressos beeinflusst. Über eine Mikro- und eine Makroeinstellung kannst du 260 Mahlgrade sehr einfach einstellen und replizieren. Häufigem Bohnenwechsel steht also nichts im Wege. Die elegante Edelstahloptik und ein intuitives Touch-Display vervollständigen das Bild einer High-End-Mühle. Unser einziger Kritikpunkt ist die Wiegefunktion, die leider nicht mit dem Siebträger sondern nur mit dem Pulverbehälter funktioniert. Allerdings handelt es sich hier lediglich um ein nicht ganz abgerundetes Feature und keinen richtigen Nachteil.

Uns hat die Forté so überzeugt, dass wir sie in unseren Shop aufgenommen haben.

Baratza Forté AP
Eureka Mignon Espressomuehle

Für rund die Hälfte des Preises bietet die Eureka Mignon den günstigen Einstieg in die Spitzenklasse. Ihr Mahlergebnis gehört zu den absolut besten im Test, was uns sehr überrascht hat. 50 mm Edelstahlscheiben ermöglichen ein sehr homogenes Mahlgut. Lediglich die Konsistenz der Mahlmenge muss aufgrund der Klumpenbildung bei feinen Mahlgraden leiden. Die stufenlose Einstellung des Mahlgrads erfordert zwar Zeit, bietet aber auch grenzenlose Möglichkeiten beim Finetuning deines Espressos. Abgerundet wird das gute Preis-Leistungs-Verhältnis durch eine robuste Verarbeitung, die die Mignon zu einem langjährigen Freund und Begleiter macht.

Unser Preis-Leistungs-Sieger ist die Graef CM 800. Sie ermöglicht einen guten Einstieg in die Welt des Espressos und bietet dir genau das, wofür du bezahlst. Beim Kegelmahlwerk aus Stahl lassen sich 40 Mahlstufen einstellen, von denen allerdings nur 2 wirklich für Espresso geeignet sind. Auf Spielraum beim Finetuning musst du also bei der Graef verzichten. Dafür kannst du den Mahlgrad sehr einfach einstellen und die Mühle auch als Allrounder für Filterkaffee benutzen. Anders als viele Vertreter in der gleichen Preisklasse ist die Graef sehr stabil verarbeitet und kann durchaus zum Teil der ständigen Einrichtung der heimischen Kaffeebar werden. Früher oder später wird ein Upgrade aber notwendig.

Warum du uns vertrauen kannst ›

Graef CM 800 Espressomuehle

Warum ist eine gute Espressomühle so wichtig?

Fragt man einen guten Barista nach der Kunst des Espresso, wird er lange bevor er von den vollmundigen Tigerstreifen in der Crema und dem optimalem Tamperdruck schwärmt, auf die Qualität des Mahlgutes zu sprechen kommen. Homogenität ist hier das Stichwort. Nur gleichmäßig gemahlener Kaffee ermöglicht, dass der Espresso weder überextrahiert wird und dadurch zu bitter schmeckt, noch unterextrahiert wird und in Sekundenschnelle durch den Siebträger läuft. Laut dem Istituto Nazionale Espresso Italiano sollte die Brühzeit für einen Espresso nicht länger als 25 bis 30 Sekunden betragen. Das Wasser wird dabei mit 9 Bar in den Siebträger gedrückt und nimmt auf seinem Weg nach unten alle Aromastoffe mit sich, die die Kaffeepartikel abgeben, bevor es als kräftiger Espresso in der kleinen Mokkatasse landet. Kleine Partikel geben in dieser kurzen Zeit mehr Aroma ab als große. Dadurch wird die Balance des Espressos gestört und er fällt mal sauer, mal bitter aus. Homogenes Mahlgut ermöglicht also, dass die Partikel dank ihrer gleichen Größe gleich viel Aroma abgeben und somit einheitlich zum Geschmacksbild beitragen.

Doch wie viel Homogenität ist gewollt?
Nichts in dieser Welt ist perfekt. Selbst die beste Profimühle schafft es nicht, ausschließlich Kaffeepartikel ein und derselben Größe zu produzieren. Und das ist auch gut so! Denn die Nuancen, die einige größere und kleinere Teilchen mit sich bringen, geben dem Espresso Charakter und machen jede Tasse unverwechselbar. Vollkommene Homogenität ist also nicht das Ziel! Vielmehr geht es darum, dass eine Mühle viele Partikel derselben Größe mahlt und dabei Spielraum für ein paar größere und kleinere Partikel lässt. Allein auf zu viel Feinstaub sollte eine gute Mühle verzichten, da dieser bei Berührung mit dem heißen Wasser unerwünschte Bitterstoffe sofort abgibt und die Balance des Espressos negativ beeinflussen kann.

Da jede Espressomaschine mit dem Mahlgut arbeitet, das die Mühle ihr bereitstellt, ist es extrem wichtig in eine gute Mühle zu investieren. Selbst die beste Espressomaschine der Welt kann keinen guten Espresso aus schlecht gemahlenem Kaffee zaubern.

Tipp: Das Istituto Nazionale Espresso Italiano sagt: 15 g bis 15,5 g Kaffeemehl für einen doppelten Espresso.

Die Homogenität des Mahlgutes haben wir mit dem Keck Sand Shaker getestet. Durch unterschiedlich große Siebe lassen sich die Kaffeepartikel voneinander trennen, und man kann messen, wie gleichmäßig das Mahlergebnis der jeweiligen Mühle ist.

Zunächst haben wir bei jeder Mühle den Mahlgrad so eingestellt, dass der Espresso bei unserer La Marzocco in optimaler Zeit durchgelaufen ist. Dann haben wir 10 g Kaffee in dem Keck Sand Shaker so lange geschüttelt, bis keine Kaffeepartikel mehr auf den Boden des Shakers gefallen sind (ca. 3-5 Minuten).

Wichtig bei der Auswahl der Siebgrößen war uns, dass sich an den beiden äußeren Sieben kaum Kaffeepartikel sammeln.

Die Grafik zeigt, wie gleichmäßig die Testmühlen mahlen. Die X-Achse zeigt die Größe der Kaffeepartikel in mm, wobei alle Partikel kleiner als 0,23 mm von uns als Feinstaub betrachtet werden. Die Y-Achse veranschaulicht das von uns abgewogene Gewicht der Partikel in der jeweiligen Größenordnung.

Idealerweise liegt ein großer Teil der Kaffeepartikel in einem Bereich. Je höher der Höhepunkt der Kurve, umso homogener das Mahlgut. Darüber hinaus sollte auch die Abweichung von dieser “idealen Größe” möglichst gering sein, sprich, ein möglichst großer Anteil der Partikel sollte sich in den Bereichen um den Höhepunkt herum sammeln. Außerdem sollte der Anteil an Feinstaub, also das Gewicht in dem Bereich kleiner als 0,23 mm möglichst gering sein.

Woran erkennt man eine gute Espressomühle?

Zuallererst natürlich an der Qualität des Mahlgutes. Wie schon weiter oben erklärt, sollte die Mühle ein möglichst gleichmäßiges Mahlergebnis mit einem geringen Anteil an Feinstaub erreichen. Und das bei einem möglichst breiten Spektrum an Mahlgraden. Die ausführliche Mahlgutbetrachtung unserer Favoriten findest du weiter unten in diesem Testbericht.

Mit welchem Mahlwerk du dieses Resultat erreichst, ist im Endeffekt zweitrangig. Dennoch wollen wir dir an dieser Stelle ein paar Basics mit auf den Weg geben.

Mühlen mit Scheibenmahlwerken werden momentan vor allem bei Espressomühlen am häufigsten verwendet. Die Bohnen werden hierbei zwischen zwei aufeinanderliegenden Mahlscheiben in konkaver Form gemahlen. Eine der beiden Scheiben wird durch einen Motor angetrieben und die andere Scheibe steht fest. Der Abstand zwischen den zwei Scheiben ist in der Innenseite etwas größer als an der Außenseite. Die Bohne gelangt von der Innenseite zwischen die Scheiben, wird hier aufgebrochen und dann durch die Zentrifugalkraft weiter nach außen hin transportiert. Da die Mahlscheiben außen enger zusammenliegen wird die Bohne immer feiner gemahlen. Zur Verstellung des Mahlgrades wird der Abstand zwischen den Scheiben verändert.

Bei Mühlen mit einem Kegelmahlwerk werden die Kaffeebohnen zwischen dem inneren Kegel und der äußeren Wand zerkleinert. Dabei ist die Mahloberfläche bei gleichem Durchmesser im Vergleich zum Scheibenmahlwerk größer. Der Abstand zwischen Kegel und Wand wird nach unten hin immer geringer, so dass die Bohnen immer feiner gemahlen werden. Der Mahlgrad kann über den Abstand zwischen Kegel und Wand verändert werden. Im Gegensatz zu einem Scheibenmahlwerk wird das Mahlgut nicht zur Seite getragen. Vielmehr fällt es nach unten und in ein Auffangbehältnis. Die Erdanziehungskraft unterstützt also die Bewegung des Mahlguts. Aus diesem Grund ist die Drehzahl bei einem Kegelmahlwerk geringer als bei vergleichbaren Scheibenmahlwerken.

Doch welches Mahlwerk ist besser? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister.

Hauptaugenmerk bei diesem Vergleich ist meistens die Wärmeentwicklung beim Mahlvorgang. Werden die Bohnen zu sehr erhitzt, verbrennt ein Teil der Kaffeeöle und der Kaffee schmeckt bitter bis verbrannt.

Durch ihre geringere Drehzahl erhitzen sich Kegelmahlwerke nicht so stark und der Kaffee wird aromaschonend gemahlen. Um diesen Nachteil auszugleichen haben Scheibenmahlwerke häufig einen größeren Durchmesser. Dadurch kann sich die Wärme beim Mahlvorgang besser verteilen.

Dass sich die Frage nach der besseren Art des Mahlwerks nicht pauschal beantworten lässt, wird auch durch die Bauweise vieler günstiger Kaffeemühlen deutlich. Diese verwenden oftmals Kegelmahlwerke mit kleinem Durchmesser und haben deswegen ein geringeres Drehmoment, was sie durch eine höhere Drehzahl ausgleichen müssen. Damit kehren sie die Vorteile hochwertiger Kegelmahlwerke mit großen Durchmesser praktisch ins Negative.

Klingt nach zu viel Wissenschaft? Merk dir einfach, dass aromaschonende Mühlen eine möglichst geringe Drehzahl besitzen sollten. Und Scheiben- im Verhältnis zu Kegelmahlwerken einen größeren Durchmesser.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bei Mahlwerken ist ihr Material. Unabhängig von ihrer Art gibt es Keramik- und Stahlmahlwerke. Keramikmahlwerke nutzen langsamer ab und erhitzen sich bei dauerhaftem Betrieb nicht so schnell. Deswegen werden sie häufiger in professionellen Mühlen verwendet. Da du zuhause wahrscheinlich weniger als 100 Kaffees am Tag trinkst, kannst du von den schärferen Kanten des Stahls profitieren. Und wirst bei sachgemäßem Gebrauch deine Mahlscheiben dennoch erst nach einem halben Jahrzehnt das erste Mal wechseln müssen. Diese schärferen Kanten ermöglichen ein tendenziell homogeneres Mahlergebnis mit weniger Feinstaub.

Wie du wahrscheinlich bemerkt hast, ist der Vergleich des Mahlwerks nicht so einfach. Worauf du beim Kauf aber immer achten solltest ist das Gewicht der Mühle. Dieses ist häufig aussagekräftig für die „inneren Werte“ einer Mühle. Je schwerer, umso besser.

Tipp: Die meisten Mühlen haben keinen Aromaschutzdeckel, wodurch die Espressobohnen mit der Zeit mehr und mehr an Aroma verlieren. Fülle deinen Bohnenbehälter also jeden Tag mit frischen Bohnen und benutze nur so viel wie du brauchst. In deiner luftdichten Espressoverpackung sind sie besser aufgehoben!

Davon abgesehen sollte eine Kaffeemühle möglichst viele Mahlstufen besitzen. Umso mehr Mahlgrade mit der Maschine möglich sind, desto flexibler bist du bei der Zubereitung deines Kaffees und desto besser wird es dir gelingen, die gewollten Nuancen herbei zu zaubern. Espressomühlen haben meistens ein stufenloses Mahlwerk, also “unendlich viele” Mahlstufen. Damit kannst du deinen Espresso perfekt “finetunen”, also den Mahlgrad sehr exakt für die gewünschte Brühzeit einstellen. Als sehr hilfreich (vorallem wenn du deine Bohne häufiger wechselst und demzufolge den Mahlgrad häufiger anpassen musst) kann sich dabei die Aufteilung in Mikro- und Makroeinstellungen erweisen. Dadurch lässt sich die genaue Einstellung leichter nachvollziehen und wiederherstellen.

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der vorhandene Totraum, also die Menge an Kaffeemehl, die in der Mühle nach dem Mahlen hängenbleibt. Die meisten Mühlen sind so gebaut, dass der Auswurf nicht direkt unterhalb des Mahlwerks liegt. Dadurch wandert das Mahlgut nach dem Mahlen quasi schräg durch die Maschine bis es im Siebträger landet. Auf diesem Weg kann Kaffeemehl hängen bleiben und wird folglich beim nächsten Mahlvorgang mit ausgeworfen. Das Resultat ist frisch gemahlener Kaffee mit einem Anteil an Kaffeemehl von vorgestern. Gute Mühlen minimieren diesen Anteil jedoch durch eine optimierte Bauweise.

Abschließend betrachtet gibt es noch ein paar sonstige Features, die dir im Hinblick auf die Bedienung einiges erleichtern können. Die wichtigste dieser Funktionen ist momentan sicherlich die Timerfunktion. Hat man nämlich einmal seinen optimalen Mahlgrad gefunden, ermöglicht einem der Timer die Mahldauer so einzustellen, dass die Mühle bei jedem Mahlvorgang die gewünschte Menge Kaffee auswirft. So sollte es im Optimalfall zumindest sein. Über die Timerfunktion wird ein abgewogenes Mahlen also indirekt möglich.

Das sich in dieser Hinsicht in der Zukunft noch einiges Tun wird zeigt die Baratza Sette 270W, die als erste Mühle überhaupt ein abgewogenes Mahlen direkt in den Siebträger ermöglicht. Die Version ohne Wiegefunktion ist als Allrounder Testsieger in unserem Kaffeemühlentest geworden.

Im Zusammenhang mit der Timerfunktion steht also die Konsistenz der gemahlenen Menge Kaffee. Je nach Bohne reichen schon sehr geringe Abweichungen von ca. 0,5 g pro Siebträger um die Durchflusszeit und den Geschmack des Espressos entscheidend zu verändern. Umso konsistenter die Mühle in der Mahlgeschwindigkeit, desto gleichmäßiger der Geschmack der gezogenen Espressi. Bei diesem Punkt muss man auch beachten, dass sich die Mahlgeschwindigkeit mit der Bohnenmenge im Bohnenbehälter zusätzlich verändert. Wenn man von einer Mindestmenge von 15 g für einen doppelten Espresso ausgeht kommt man auf eine maximale Abweichung von 3,3% die wir in unserem Test als “tolerierbar” bewertet haben.

Der Testsieger

Zunächst einmal: sie sieht super aus. Kaum eine Mühle hat uns optisch so gut gefallen wie die Baratza Forté AP. Sie ist klein und wiegt lediglich 6,5 kg. Trotzdem merkt man schon beim Auspacken, wie hochwertig dieses kleine Wunder verarbeitet ist. Kurz gesagt; die Forté hat unser gesamtes Team erstmal strahlen lassen. Das Gehäuse ist fast vollständig aus Edelstahl gefertigt und hat einen leicht beige glänzenden Ton. Stecker rein und los geht’s! Sofort fällt das für Espressomühlen ungewöhnlich große Touchdisplay auf. Wer an dieser Stelle denkt, dass Touch nur das iPhone gut kann, irrt sich. Das Display ist blau unterlegt und auch bei Sonnenstrahlen in der Küche gut lesbar, es ist intuitiv und einfach zu bedienen.

Kommen wir zur Hauptdisziplin. Die Baratza Forté AP verfügt über 54 mm große Keramikmahlscheiben. Diese sind, verglichen mit anderen Mühlen ihrer Preisklasse, nicht die Größten, handhaben die Hitzeentwicklung dank ihres Materials jedoch exzellent. Darüber hinaus sind sie extrem langlebig. Von Verschleiß kann hier auch nach jahrelanger intensiver Benutzung wohl kaum die Rede sein.

Die Baratza Forté erreicht das homogenste Mahlergebnis in unserem Test. Auch bei der Betrachtung des Feinstaubs ist sie mit sehr geringen Mengen ganz vorne mit dabei. Bei der Konsistenz der Mahlmenge belegt die Forté mit etwa 3,17% den zweiten Platz im Test hinter der Baratza Sette. Sie liegt damit innerhalb der tolerierten Abweichung, du kannst also getrost den leicht einstellbaren Timer nutzen. Drei Voreinstellungen für die Timer- und die Wiegefunktion lassen sich mit ein paar Berührungen des Displays einstellen und speichern.

Über eine Mikro- und Makroeinstellung kannst du den Mahlgrad sehr einfach und sehr genau einstellen. Insgesamt gibt es 260 verschiedene Stufen, die nach unserer Einschätzung dem stufenlosen Mahlwerk in Nichts nachstehen. Besser noch: wenn du häufiger zwischen unterschiedlichen Bohnen hin- und herwechseln solltest, kannst du dir einfach die Einstellung merken und kommst ohne große Experimente zurück zum optimalen Mahlgrad.

 

Zum geschmacklichen Genuss trägt auch die Bauweise der Forté bei. Das Kaffeemehl fällt senkrecht aus dem Grinder und fast direkt aus dem Mahlwerk. Das Resultat: Es gibt nur sehr wenig Platz, an dem Kaffeemehl hängen bleiben kann. Der Totraum ist also entsprechend geringer als bei anderen Mühlen.

Diese Art von Auswurf ist auch im Hinblick auf die Bedienung sehr praktisch, da kein Kaffeemehl am Siebträger vorbei gestreut wird. Vor allem bei Espressomühlen mit gekrümmten Auswurf ist dies oft der Fall. Das sollte sehr zur Freude derer sein, die sich die vollmundig, cremige 18 g Wucht des Öfteren gönnen.

Unser einziges Manko betrifft die Wiegefunktion der Forte. Nach dem Lesen des “gewichtsbezogenen” Mahlvorganges in der Bedienungsanleitung war der Traum von einer Espressomühle, die den Inhalt des Siebträgers misst zum Greifen nah. Und doch griffen wir ins Leere. Denn die Waage befindet sich unter dem Siebträgerhalter. Und damit sind nicht die beiden Stäbe gemeint, die den Siebträger tatsächlich in der Luft halten. Sondern die gesamte metallene Siebträgerhalterung. Nimmt man diese ab, entdeckt man die kleine Waage darunter, die leider nur mit dem dazu gelieferten Kaffeepulverbehälter funktioniert. Dieser liegt nach dem Einsetzen in die Maschine nämlich genau auf der Wiegefläche.

Das gewichtsbezogene Mahlen funktioniert also auch hier nur indirekt über die Zeiteinstellung. Für diejenigen, die keine Feinwaage zuhause haben mag dieses Feature Sinn machen, für alle Anderen ist es fast überflüssig. Allerdings muss man hier auch anmerken, dass die meisten Mühlen diese Funktion nicht einmal besitzen. Eine wirkliche Schwäche ist die Wiegefunktion also nicht.

Fazit: Wer zur Baratza Forté AP greift, weiß den Wert dieser Mühle zu schätzen. Das Mahlergebnis zählt zu den besten im Test und liefert gemeinsam mit der guten Konsistenz und dem geringen Totraum eine extrem gute Grundlage für einen herausragenden Espresso. Die Forté ist kompakt und verbindet mit ihren 260 Mahlgraden praktische als auch qualitative Argumente. Die integrierte Waage kann man leider nur mit dem dazu gelieferten Pulverbehälter nutzen. Dies wirkt im Hinblick auf die Performance in den Kernfunktionen aber nicht wie ein ernstzunehmender Kritikpunkt. Wer damit leben kann, findet mit der Baratza Forté AP die perfekte Mühle für den semi-professionellen Gebrauch zu Hause.

Die günstige Alternative

Quadratisch von Kopf bis Fuß und so glänzend, dass man nahezu aus jeder Perspektive sein Spiegelbild erkennt. Das ist die Eureka Mignon. Sie ist bis auf den Kunststoffbehälter und den Boden vollständig aus Edelstahl gefertigt und wiegt bei einer Höhe von nur 32 Zentimetern stolze 5,6 kg. Die Eureka stammt aus Italien und gilt in Kaffeekreisen seit langem als fest etabliert und das zurecht.

Die Eureka arbeitet mit 50 mm großen Edelstahlscheiben, die für den Heimgebrauch die Hitzeentwicklung ausreichend bewältigen.

Vergleicht man das Mahlergebnis mit der Baratza Forté AP, erkennt man kaum Unterschiede. Die Eureka erreicht ein sehr homogenes Mahlergebnis und produziert dabei einen gleichen Anteil an Feinstaub wie die Forté. Im Hinblick auf die Konsistenz der Mahlmenge muss die Eureka leider etwas einbüßen. Besonders bei feinen Mahlgraden kommt es zu einer Klumpenbildung des Kaffeemehls. An sich überhaupt kein Problem, da es sich ja um sehr homogenes Kaffeemehl handelt. Problematisch wird die Verklumpung erst bei Benutzung des Timers, da mal ein Klumpen mehr oder weniger ausgeworfen wird. In Zahlen: 4,88% Abweichung. Immer noch kein Beinbruch, nimmt der Verwendung der Timerfunktion aber etwas seinen Charme.

 

Der Mahlgrad wird stufenlos durch ein kleines Rädchen eingestellt. Damit bietet die Eureka maximale Möglichkeiten bei der Feinjustierung deines Espressos. Doch die feine Einstellung kann sich auch als etwas problematisch bei der Suche nach dem optimalen Mahlgrad herausstellen. Du brauchst hier schon etwas mehr Zeit und Geduld, da die Mahlgradeinstellung schon auf kleinste Veränderungen reagiert. Wenn du häufiger die Bohne wechseln solltest, kann sich das schon zum kleines Nervenspiel entwickeln. Ist die Mühle aber einmal eingestellt, kommt pure Freude auf!

Auch der Timer lässt sich durch ein ähnliches Rädchen an der Seite der Mühle einstellen und benötigt etwas Geduld, bis die gewollte Menge gemahlen wird. Wer seinen Espresso wirklich geschmacklich optimieren möchte, sollte dem Timer aber sowieso nicht zu viel Beachtung schenken.

Fazit: Die Eureka kann trotz ihres günstigen Preises bei den besten Mühlen unseres Tests mithalten. Sie erreicht ein super Mahlergebnis, das lediglich von der Konsistenz in der Mahlmenge getrübt wird. Die feine, stufenlose Einstellung des Mahlgrades benötigt zwar etwas mehr Zeit, diese Investition lohnt sich aber allemal. Die perfekte Mühle für den günstigen Einstieg in die Spitzenklasse.

Der Preis-Leistungs-Sieger

Was sollen wir sagen? Bei der Graef CM 800 bekommst du das, wofür du bezahlst. Ein typischer Preis-Leistungs-Sieger. Sie ist sehr solide verbaut und bietet den perfekten Einstieg in die Welt des Espressos. Sie ist die günstigste Mühle in unserem Test und macht uns eines deutlich: du wirst nirgendwo für weniger mehr finden.

Die Graef verfügt über ein Kegelmahlwerk aus Stahl und besitzt 40 Mahlstufen. Leider sind nur die letzten zwei davon fein genug für Espresso, was nicht unbedingt den größten Spielraum für die perfekte Einstellung deines Heißgetränkes bietet. Andererseits lässt sich der Mahlgrad deshalb sehr einfach einstellen und die Mühle auch gut als Allrounder für Filterkaffee verwenden. Hier sei außerdem angemerkt, dass du zu dem Preis auch nicht mehr erwarten kannst.

Guckt man sich das Mahlergebnis an, kann die Graef sogar fast bei der Compak K3 mithalten. Da die Compak allerdings ein stufenloses Mahlwerk besitzt, bietet sie deutlich mehr Möglichkeiten. Im Vergleich zur Rocky S und zur Gastroback 42639 mahlt die Graef homogener und produziert weniger Feinstaub. Die Bestimmung der Konsistenz macht hier relativ wenig Sinn, da die Graef keinen Timer besitzt. Um deinen Espresso zu optimieren brauchst du also im Zweifelsfall eine Waage.

Auch hier muss man beachten, dass selbst die doppelt so teure Rancilio Rocky auch nicht über einen Timer verfügt. Mit etwas Gefühl geht es aber auch gut ohne.

Als einzigen wirklichen Kritikpunkt sehen wir den Totraum der Mühle. Wie du in unserem Video super sehen kannst, bleibt fast ein doppelter Espresso auf dem Weg zum Auswurf hängen. Sprich: dein erster Espresso am morgen besteht komplett aus altem Kaffeemehl von gestern. Wir empfehlen deshalb die Mühle vor jedem Mahlgang ordentlich auszuklopfen.

Fazit: Die Graef hält, was sie verspricht und ebnet den Weg für alle Einsteiger in die Welt des Espressos. Sie ist sehr solide verbaut und liefert gute Mahlergebnisse. Auf bedienungsfreundliche Aspekte wie den Timer musst du verzichten. Auch das Ausklopfen der Mühle vor dem Benutzen solltest du nicht vergessen, ansonsten kann der erste Espresso des Tages zu einer bitteren Angelegenheit werden.

Woher kommt das Gesamtergebnis?

Wie in jedem unserer Tests gibt es auch hier einige Kriterien die in das Gesamtergebnis einfließen, und andere, die nur in unserer übersichtlichen Produkttabelle dargestellt werden.

Bei Letzteren handelt es sich vor allem um subjektive Kriterien wie Design oder technische Details wie Größe oder Gewicht.

Unser Fokus lag insbesondere auf der Qualität des Mahlgutes. Schließlich kaufst du dir deswegen deine Mühle. Um diese Qualität zu beurteilen haben wir die Homogenität und den Feinstaub für jede Testmühle bei unterschiedlichen Mahlgraden wie bereits beschrieben getestet. Auch die Konsistenz der Mahlmenge war uns wichtig, da diese den Geschmack signifikant beeinflussen kann wenn du dich auf die Timereinstellung verlässt. Die Gesamtbetrachtung dieser Faktoren fließt zu 50% ins Gesamtergebnis ein.

Darüber hinaus machen die Bedienung und die Verarbeitung der Mühlen jeweils 20% der Gesamtpunktzahl aus. Für diese Kriterien haben wir uns u.a. die Anzahl der Mahlgrade, die Reinigung, das Material oder bekannte Problematiken der einzelnen Mühlen genauer angeschaut.

Den restlichen Anteil am Ergebnis hat die Lautstärke, welche wir in 3 unterschiedliche Kategorien aufgeteilt haben: leise, normal und laut.

Unsere Preis-Leistungs-Wertung ist dann einfach simple Mathematik und berechnet sich aus dem Gesamtergebnis und dem Preis der Mühle.

Reinigung der Mühlen

Wenn dir deine Mühle am Herzen liegt und möglichst lange beste Mahlergebnisse erreichen soll, ist die Reinigung so ziemlich das Einzige, was du als Benutzer falsch machen kannst. Der häufigste Reparaturgrund einer Mühle ist tatsächlich die falsche oder ungenügende Reinigung. Wir empfehlen dir, deine Mühle mindestens alle 14 Tage gründlich zu säubern.

Beim Mahlvorgang treten Öle aus den Bohnen aus, welche die Mahlscheiben belegen und mit der Zeit verkleben. Wenn du deine Mühle nicht in regelmäßigen Zeitabständen reinigst, können sich diese Öle so stark verhärten, dass du sie alleine nicht mehr richtig sauber bekommst.

 

Die Testsieger Espressomühlen im Überblick

sale
Graef CM 800 Kaffeemühle
61
Graef CM 800 Kaffeemühle
129,00 € 133,00 €
Eureka Mignon MCI Espressomühle chrom
90
Eureka Mignon MCI Espressomühle
chrom
426,00 €
sale
Baratza Forté Kaffeemühle Forté AP
18
Baratza Forté Kaffeemühle
Forté AP
749,00 € 849,00 €
Grindz Kaffeemühlenreiniger
63
Grindz Kaffeemühlenreiniger
19,90 €

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