Die 7 häufigsten Fehler bei der Kaffee-Zubereitung
Ein Beitrag von Die Redaktion in der Kategorie #Kaffeewissen vom 24. Oktober 2012
Das Glas ist halb voll oder das Glas ist halb leer. Deswegen wollen wir dir hier nicht erklären, was du alles falsch machen, sondern was du bei der Kaffee- und Espresso-Zubereitung besser machen kannst. Es sind nämlich oft die kleinen selbstverständlichen Dinge, auf die man nicht achtet… Wenn du diese 7 Punkte beachtest, kannst du dein Geschmackserlebnis schon erheblich steigern.
1. „Teure Maschine, billiger Kaffee!“ Bitte andersherum.
Ein sehr deutsches Phänomen: Man stellt sich eine ganz teure Maschine von einer ganz tollen Marke in die Küche, beim Kaffee wird dann aber gespart – ganz nach dem Motto: Die Maschine regelt den Rest! Doch leider ist dem nicht so, denn auch eine teure Maschine kann aus schlechtem Kaffee kein Gold machen. Deshalb empfehlen wir, auch mal andere spannende Zubereitungsarten auszuprobieren, wie beispielsweise die schicke Chemex-Karaffe oder die klassischen Keramik-Filter, ganz wie bei Oma. Diese Produkte sind durchaus erschwinglich und stattdessen kann man mehr in den Kaffee investieren. Deine Geschmacksnerven und sogar deine Gesundheit werden es dir danken! Bei der Kaffeeauswahl sollte nicht nur der Preis entscheiden. Achte auf die Sortenreinheit des Kaffees, auf die Röstung und die Art der Bohne. Die feinen Arabica-Bohnen sind sehr viel hochwertiger als die Robusta-Bohnen.
2. Kaffee schon mal vormahlen
Du hast eine Mühle Zuhause und willst schon mal für den nächsten Morgen vormahlen, um Zeit zu sparen? Nein, nein. Gemahlener Kaffee verliert sehr schnell sein Aroma. In der ganzen Bohne werden die Aromen am besten geschützt. Achte deshalb darauf, dass du nur soviel Kaffee mahlst, wie Du auch wirklich benötigst. Und nichts erweckt die Lebensgeister am Morgen mehr als frisch gemahlener Kaffee – Soviel Zeit muss sein!
3. Kaffee im Kühlschrank lagern
Warum nicht? Ganz einfach: Kaffee nimmt sehr gerne und sehr schnell Fremdaromen auf und da uns der Erhalt der unverfälschten Aromen am wichtigsten ist, ist der Kühlschrank einer der schlechtesten Aufbewahrungsorte, die man sich vorstellen kann. Damit dein Kaffee nicht nach Käse schmeckt, solltest du den Kaffee bei ca. 10-18°C, in trockener Umgebung und geschützt vor Licht und Fremdgerüchen aufbewahren. Im Optimalfall hat die Verpackung ein Aromaschutzventil, sodass das entstehende CO2 austreten kann, das Aroma bleibt allerdings erhalten.
4. Kaffee in eine hübsche Dose füllen
Ganz wichtig: Bewahre den Kaffee immer in seiner Originalverpackung auf. So hübsch all dekorativen Dosen auch aussehen, bitte nicht umfüllen, denn dabei gelangen die Bohnen in Kontakt mit Sauerstoff. Dies führt zu einer Oxidation – einem Verfall. Beim Kaffee kann das zum Beispiel das Ranzig-werden der Fette bedeuten, somit wird wiederrum der Geschmack verfälscht. Deshalb legen wir auch bei der Verpackung viel Wert auf Design.
5. Kaffee mit kochendem Wasser aufbrühen
Nein, wir wollen unseren Kaffee nicht verbrühen und bevorzugen deshalb auch kein kochendes Wasser! Nach dem Aufkochen solltest du das Wasser ein bis zwei Minuten ruhen lassen, sodass es um die 93°-95°C erreicht. Diese Temperatur ist meist ein guter Richtwert. Bei der AeroPress empfehlen wir sogar nur 90°C. Ist die Temperatur zu hoch, verflüchtigen sich die wichtigen Aromen zu schnell und es werden zu viele Bitterstoffe aus der Bohne gekitzelt, der Geschmack wird leicht bitter, besitzt häufig eine verbrannte Note und ist durch die Überextraktion nicht magenfreundlich.
Eine zu niedrige Temperatur lässt den Kaffee sauer schmecken.
6. Der Druck beim Tampen des Espresso ist entscheidend
Statt beim Tampen so viel Kraft wie möglich einzusetzen, sollte man eher darauf achten, dass man eine gerade und gleichmäßige Oberfläche erreicht. Bei den neuen, sehr modernen Maschinen spielt der Druck beim Tampen keine große Rolle mehr für das Endergebnis. Zum einen, da die Espressomaschine 10 Mal mehr Druck ausübt als der Barista und zum anderen, da der Druck beim Befeuchten des Espressopulvers entkräftet wird. Dennoch ist es wichtig, dass das Pulver verdichtet wird und eine gleichmäßige Oberfläche geschaffen wird, damit das Wasser gleichmäßig durchlaufen kann. Wenn dich das Thema Espresso-Zubereitung näher interessiert, schau am besten hier vorbei!
7. Mahlgrad und Extraktionszeit
Bei einem falschen Mahlgrad kann der Kaffee nicht optimal extrahiert werden, sondern wird über- oder unterextrahiert. Dies kann den Kaffeegeschmack völlig zerstören. Zum Beispiel: Der Mahlgrad ist für den Keramik-Filter zu fein – dann benötigt das Wasser zu viel Zeit, um durch das Kaffeepulver zu fließen und es werden Bitterstoffe und Gerbsäuren gelöst, die man eigentlich nicht haben will. Ist der Mahlgrad jedoch zu grob, kann das Wasser zu schnell durch das Pulver hindurchfließen. Der Kaffee wird dünn, flach und ist geschmacklich unterentwickelt, da zu wenig Bestandteile herausgelöst wurden.
Leider gibt es keine Faustregel, für die Wahl des Mahlgrades, deshalb hier die sehr hilfreiche Grafik an der du dich orientieren kannst.
Wir haben dazu auch einen sehr ausführlichen Beitrag, falls du mehr darüber lesen möchtest.
P.S.: Hast du schon von der Third Wave des Kaffees gehört? Nicht? Dann wird es jetzt Zeit! Wenn du all unsere Tipps in die Tat umsetzt, schwimmst du ganz vorne mit dabei. Die Bewegung hat eigentlich in Skandinavien begonnen, nahm ihren Lauf in den USA und überschwemmt bald die ganze Welt. Sei dabei und zelebriere den Kaffee, viel Spaß beim Genießen!