Baufortschritte und unerhoffte Spiritualität im WaSH-Projekt
Ein Beitrag von Charlotte in der Kategorie #Projekte vom 28. Juli 2016
In Äthiopien ist unser motiviertes WaSH-Team nach wie vor fleißig dabei, das groß angelegte Wasser- und Hygieneprojekt in die Tat umzusetzen. Die bisherigen Erfolge freuen nicht nur uns, sondern auch die lokale Bevölkerung, welche ihre ganz eigene spirituelle Geschichte um die erschlossene Homecha Quelle gesponnen hat…
Weitere Baumaßnahmen bei den Wasser-Reservoirs
Die Homecha Quelle befindet sich in der Regierungszone der Mana Regierung direkt zwischen den Dörfern Doyo Tolie und Doyo Bikila. Sie soll schlussendlich 7.200 Menschen in der Region mit sauberem Trinkwasser versorgen. Im April konnten wir bereits von der erfolgreichen Erschließung der Quelle sowie von ersten Konstruktionen der Wasser-Reservoirs berichten. Nur wenige Wochen später haben wir nun neue Updates und Bilder erhalten, die zeigen, dass die Baumaßnahmen in großen Schritten voran gehen. Das 100 m³ Wasser-Reservoir steht kurz vor der Fertigstellung: Die Steinwände sind bereits verputzt und verfugt – nun fehlt nur noch die schützende oberste Deckenkonstruktion des Reservoirs. Wie die Bilder beweisen, gehen gleichzeitig die Baumaßnahmen des zweiten, kleineren Wasser-Reservoirs erfolgreich voran.
Wasser-Pipelines für eine geregelte Trinkwasserversorgung
Damit die Kaffeefarmer, ihre Familien als auch die anderen Bewohner der Umgebung langfristig mit sauberem Trinkwasser versorgt werden können, sollen Wasserkioske gebaut werden, an denen das Wasser geregelt ausgegeben wird. Um das Wasser von der Quelle, über die Wasser-Reservoirs zu diesen Ausgabepunkten zu transportieren, müssen Wasser-Pipelines über weite Strecken verlegt werden. Die dafür benötigten Rohre wurden bereits eingekauft und zum Einsatzort transportiert, wo sie im nächsten Schritt verlegt werden sollen. Neben den Baufortschritten wurden außerdem weitere Hygienetrainings durchgeführt, die zur langfristigen Verbesserung der Sanitärsituation beitragen sollen.
Spirituelle Gerüchte machen die Runde
Nicht nur wir verfolgen die Fertigstellung des Versorgungssystems gespannt und freuen uns auf die Eröffnung der Wasserkioske. Auch die Einheimischen sind begeistert von der Erschließung der Homecha Quelle. So begeistert sogar, dass das WaSH-Team vor Ort unerwarteten Besuch von knapp 700 Äthiopiern aus der Umgebung bekam, die frühzeitig Wasser von der Quelle beziehen wollten! Schnell wurde klar, warum die Einheimischen die Fertigstellung des Versorgungssystems nicht abwarten wollten: Die Möglichkeit, an “holy spring water” – heiliges Quellwasser – zu kommen, musste sofort genutzt werden. Wie das Gerücht, das Wasser der Homecha Quelle könne Krankheiten heilen, die Runde gemacht hat, wissen wir nicht. Es zeigt uns jedoch, dass unerwartete Zwischenfälle in der Projektumsetzung in jedem Land ganz anders ausfallen können. Die Verbreitung spiritueller Geschichten würde bei einem vergleichbaren Projekt in Deutschland wohl kaum eintreten. Wir finden es erstaunlich, was für ein Effekt solch ein Gerücht haben kann und sind froh, dass unser Team vor Ort für Aufklärung sorgt. Es ist wichtig, dass die Quelle vor Verunreinigungen geschützt und das Wasser schlussendlich geordnet über die Wasserkioske ausgegeben wird. Darüber wurden die Einheimischen vom Verwaltungsbüro des Mana Bezirks erfolgreich aufgeklärt. Einer zügigen Fortführung des Projektes steht somit nichts mehr im Wege! Freut euch auf ein baldiges nächstes Update über unser WaSH-Projekt, von dem bis Ende 2017 18.900 Menschen profitieren werden!