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Coffee Guide: 6 Tipps für guten Kaffee in Washington D.C.

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Washington D.C. ist wohl weniger bekannt für seine Kaffee-Szene. Denn die Stadt steht für den Sitz der US-amerikanischen Regierung und zahlreiche Museen und Monumente. Dennoch zog es mich auf meiner Kaffee-Rundreise durch die Staaten hier her! Hier stelle ich dir zwei Café-Touren durch die Stadt vor.

Übrigens, Melanie ist Specialty Coffee Fan und Gründerin des Blogs melscoffeetravels. Sie ist Coffee Marketing Consultant und Coffee Brand Expertin und unterstützt viel beschäftigte Café-Inhaber und Manager mit inspirierenden Marketingstrategien.

Slipstream

Das Slipstream liegt im Stadtteil Logan Circle in der 14th Street, unweit vom Weißen Haus entfernt. Wenn ihr, wie ich, eure Route hier beginnt, führt kein Weg an dieser Sehenswürdigkeit vorbei. 

Das Konzept hinter Slipstream habe ich auf meiner Reise durch die Staaten mehrfach gesehen, das Café als solches wird nur tagsüber betrieben, abends kann man die zahlreichen Cocktails auf der Karte durchprobieren. Die Inhaber haben beides aber ganz geschickt verbunden, indem sie ihre Angestellten Kaffee-Cocktails kreieren lassen. Das schafft nicht nur engagierte und motivierte Baristi, sondern auch leckere Getränke. Ich hatte mich für einen Kaffee-Cocktail entschieden, der von Co-Manager Josh kreiert wurde und einen Espresso-Shot, hausgemachten Rhabarber-Sirup, Grapefruitsaft und Tonic enthielt. Neben diesem Cocktail gab es noch – den in der Specialty Coffee Szene bereits bekannten – Espresso Tonic. Wer den noch nie probiert hat, kann das hier tun. 

Das Slipstream ist ein weitläufiges Cafés mit verschiedenen Aufenthaltsbereichen: viele tummeln sich aber, so wie ich, an der Bar – dort kommt man einfach besser mit den Barkeepern ins Gespräch. Wer seinen Laptop dabei hat, kann wochentags an den dafür vorgesehenen Tischen im hinteren Teil des Cafés arbeiten und eines der zahlreichen Kaffeegetränke probieren. Wer Hunger verspürt, der wird auch hier fündig, es gibt eine große Auswahl an Frühstücksbrunch- oder Lunchangebote, die in der Schauküche direkt hinter der Theke zubereitet werden. Das sorgt selbst bei den weniger Hungrigen für Appetit, spätestens wenn dort Toasts, Sandwiches oder andere Köstlichkeiten zubereitet werden.

Details: 1333 14th St NW, Washington, DC 20005 // Mo. – Do. 7.00 – 22.00 Uhr  Fr. 7.00 – 23.30 Uhr // Sa. 8.00 – 23.30 Uhr // So. 8.00 – 20.00 Uhr // www.slipstreamdc.com 

Peregrine Espresso

Entlang der 14th Street befinden sich noch zwei weitere Cafés, die man ideal für diese ‘walking tour’ miteinander verbinden kann. Peregrine Espresso hat neben der Filiale auf der 14th Street noch zwei weitere Cafés, eines davon im Union Market, ein großer Markt für allerlei feine Kost in einem alten Backsteingebäude im Stadtteil NoMa, den ich euch wärmstens ans Herz legen kann.

Auch Peregrine kreiert seine eigenen und monatlich wechselnden Kaffee-Cocktails, zumindest das Café auf der 14th Street. Mia, die meinen Cocktail zubereitet und auch das Rezept dafür kreiert hat, erzählte mir, dass auch Peregrine Espresso seine Angestellten dazu ermutigt, kreativ zu sein. Meine Kaffee-Cocktail-Kreation enthielt einen Espresso Shot, hausgemachten Aprikosen-Sirup und Club Soda. Garniert mit einem kleinen Zweig Rosmarin taufte sie ihre Kreation ‘Sticks & Stone Fruit’. Das Café auf der 14th Street ist eher klein, den größten Raum nimmt der Thekenbereich ein, an dem ich mich aber an diesem Nachmittag gesetzt hatte, weil man von dort einen guten Überblick über das Geschehen hinter dem Tresen haben konnte. 

Ryan und Jill Jensen gründeten Peregrine Espresso 2008. Seit vielen Jahren ist es ein Anliegen der beiden, ihren Gästen die Liebe für Kaffee in ihren Kursen weiterzugeben. Wer also ein wenig mehr Zeit hat, kann einen der beiden Home-Brewing Classes besuchen.

Details: 1718 14th St NW, Washington, DC 20009 // Mo. – Fr. 7.00 – 19.00 Uhr // Sa & So. 8.00 – 20.00 Uhr // www.peregrineespresso.com

The Wydown Coffee Bar

Wenige Minuten auf der 14th Street in Richtung Norden gelaufen, trefft ihr linker Hand auf The Wydown Coffee Bar. The Wydown ist ein gemütliches Café mit vielen verschiedenen Möglichkeiten, sich mit einem Kaffee – in einer der Sitzecken oder an den Hochtischen – zurück zu ziehen. Wer es kommunikativ mag, der kann sich direkt gegenüber des Tresens einen Platz am großen und langen Holztisch suchen: hier kommt ihr garantiert mit eurem Gegenüber oder Sitznachbarn ins Gespräch. Bereits beim Betreten des Cafés fielen mir die unzähligen mit hellem Holz umrahmten Kunstwerke auf, die sich über die komplette linke Wand erstrecken. Allerdings brauchte ich einen zweiten Blick um festzustellen, dass es sich nicht um gewöhnliche Farbexperimente handelte, sondern um Kaffee! Jedes der Bilder besteht aus nichts anderem als unser aller liebstes Getränk. Wirklich erstaunlich.

The Wydown bietet Kaffees von verschiedenen lokalen Röstern an, beispielsweise Counter Culture oder Passenger Coffee Roasters und selbstgebackene Köstlichkeiten, wie Cupcakes, Muffins, Scones und Cookies. Meine Wahl fiel auf einen Cookie mit Rosmarin zu meinem Filterkaffee aus Kenia. Leider hatte ich es diesmal versäumt, ein Foto von beidem zu machen, da ich, einmal am langen Holztisch Platz genommen, direkt mit meinem Gegenüber ins Gespräch kam, ein Trainer von Stumptown Coffee Roasters, der sich wie ich für einen Filterkaffee aus Kenia und einen Cookie entschieden hatte.

The Wydown ist ähnlich wie das Slipstream tagsüber Café und abends eine Bar. Ihr könnt dort freitags und samstags sogar bis 22.30 Uhr eure Cocktails schlürfen – Happy Hour ist immer zwischen 16 und 18 Uhr. Im Herbst 2016 wird im Apollo Building auf der H Street eine zweite Location eröffnet.

Details: 1924 14th St NW, Washington, DC 20009 // Mo. – Do. 6.30 – 20.30 Uhr // Fr. 6.30 – 22.30 Uhr // Sa. 7.00 – 22.30 Uhr // So. 7.00 – 20.30 Uhr // www.thewydown.com

Filter Coffeehouse & Espresso Bar, Brookland

Für die zweite Café-Hopping-Tour bietet es sich an, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen: Filter Brookland und Colony Club befinden sich im Nordosten der Stadt. Anfangen könnt ihr in Brookland, denn Filter Brookland liegt direkt an der Metro Station.

Filter Coffeehouse & Espresso Bar hat neben der Location in Brookland noch zwei weitere Cafés (nahe Dupont Circle und Foggy Bottom – das Café in Dupont Circle habe ich ebenfalls besucht). Das Filter Brookland ist das weitaus spannendere Café, da es sich die Räumlichkeiten mit einem Fahrradgeschäft teilt. Die Location wird dadurch um einiges größer, wirkte jedoch fast leer an dem Nachmittag meines Besuchs. Wer also auf der Suche nach einem neuen Rad ist, kann bei der Beratung an einem Cappuccino oder Filterkaffee nippen oder während einer Radtour durch D.C. hier einen Halt einlegen. Die perfekte Kombi für radfahrende Kaffeetrinker oder für kaffeetrinkende Radfahrer.

Filter fällt auf durch das knallige Orange und die stilisierte French Press, nicht nur im Logo, sondern auch beim Interieur. Geröstet wird der Kaffee von Ceremony Coffee, einem lokalen Röster aus Annapolis MD. Die Backwaren stammen von Hawthorne Fine Breakfast Pastries, einer ebenfalls nahegelegenen Bäckerei. Während der Fahrradsaison bietet Filter exklusive und mit Filter Logo versehene Fahrradbekleidung an.

Details: 716 Monroe St NE, Washington, DC 20017 // Mo. – Fr. 7.00 – 18.00 Uhr // Sa & So. 8.00 – 18.00 Uhr // www.filtercoffeehouse.com

Colony Club

Mit dem Bus geht es auf dieser Tour weiter zu Colony Club. Beim Betreten des Cafés fiel mir sofort auf, wie lang und schmal der einzige Raum ist, den das Café ausmacht und beim zweiten Blick erst die vielen in ihre Laptops vertieften, Studenten, wie ich annahm. Die Tische mit den an den Wänden angebrachten Leselampen erinnern sehr stark an die einer Universitätsbibliothek: nur die Stühle dürften für einen langen Tag am Rechner zu unbequem werden. 

Colony Club ist ähnlich wie Slipstream tagsüber ein Café  und abends eine Bar. Colony Club allerdings nimmt dies noch sehr viel ernster, denn ab 17 Uhr wird sämtliches Coffee Equipment und alle Backwaren, die noch an ein Café erinnern könnten, beiseite oder unter den Tresen geräumt. Meine Fotos konnte ich noch machen, bevor dies passierte. Ab 17 Uhr schenkt Colony Club Bier und Wein aus. 

Das sehr viel spannendere an diesem Café sind allerdings die legendären Parties und Events, die von Karaoke Nächten über Beer Tastings, Lesungen und öffentlichen Malkursen bis zu Tischtennis-Abenden reichen, denn in der ersten Etage des Gebäudes befindet sich ein Ping-Pong-Tisch. Den beiden Inhabern Ben und Max ist es seit der Eröffnung im Frühling 2015 ein ganz besonderes Anliegen die Community und Nachbarschaft im Colony Club zusammen zu bringen. Diejenigen, die im Colony Club ihre eigene Party schmeißen wollen können das hier tun (der Geburtstagskuchen darf selbstverständlich mitgebracht werden).

Details: 3118 Georgia Ave NW, Washington, DC 20010 // Mo. – Do. 7.00 – 23.00 Uhr // Fr. 7.00 – 24.00 Uhr // Sa. 8.00 – 24.00 Uhr // So. 8.00 – 17.00 Uhr // www.colonyclubdc.com

Pineapple & Pearls

Das Pineapple & Pearls liegt im Südosten der Stadt. An Sehenswürdigkeiten hat diese Ecke nicht sehr viel zu bieten. Wer aber wie ich ein bisschen Zeit mitbringt, kann auf dem Weg zurück in die Innenstadt die Pennsylvania Avenue in Richtung Nordwesten laufen und trifft dort genau auf das Capitol.

Das Pineapple & Pearls ist zweierlei, ein Café und ein Restaurant. Die Öffnungszeiten des Cafés sind etwas gewöhnungsbedürftig (nur bis 14 Uhr), dafür lohnt sich ein Besuch umso mehr. Das Pineapple & Pearls ist u.a. benannt nach seinem ‘signature pastry’, einem Gebäckstück, ähnlich gerollt wie eine Cinnamon Roll, dafür aber gefüllt mit Ananas-Marmelade, gewürzt mit Kardamom und getoppt mit Hagelzucker (die ‘pearls’). Es gibt eine gute Auswahl an Kaffeevariationen wie Filterkaffee aber auch Cappuccino und Latte Macchiato, allerdings war es am Tag meines Besuchs so heiß, dass ich mich für einen Iced Latte entschieden habe. Dieser Latte wurde jedoch nicht mit der üblichen Kuhmilch gemixt, sondern mit hausgemachter Pistazien-Milch. Als weitere milchfreie Alternative bietet das Pineapple & Pearl hausgemachte Haselnuss-Milch an. Ich hatte die Qual der Wahl: beide waren unglaublich lecker.

Nicht nur die hausgemachten Gebäckstücke, der Kaffee und die Milchalternativen sind eine Augen- und Gaumenfreude, auch das Café selbst mit seinen vielen weißen und goldenen Details im Inneren des Cafés; besonders die weiß-goldene Slayer sind Highlights.

An meinem Besuch im Pineapple & Pearls hatte ich großes Glück. Denn ich besuchte das Café kurz vor Ladenschluss und der nette Barista schenkte mir zu meinem ‘signature pastry’ alle drei weiteren auf der Karte befindlichen Gebäckstücke (ein Zitronen-Thymian Shortbread, eine klassische Cinnamon Roll und eine Schoko-Variante mit Chili) zum Probieren. Ich war im Gebäckrollen-Himmel! Das Restaurant Pineapple & Pearls hat übrigens erst kürzlich 2 Michelin-Sterne erhalten, es ist also sicherlich auch einen Besuch wert.

Details: 715 8th St SE, Washington, DC 20003 // Di. – Fr. 8.00 – 14.00 Uhr // Sa. 8.00 – 16.00 Uhr // www.pineappleandpearls.com


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